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Herstelle liegt im Dreiländereck an den Grenzen von Hessen und Niedersachsen eingebettet in das Wesertal unweit der Enge zwischen Hessischen und Hannoverschen Klippen.

Der Ort erscheint erstmals Ende des 8. Jahrhunderts unter dem Namen Heristal, so vermutlich benannt von Karl dem Großen, der hier 797/798 während des Sachsenkrieges sein Heerlager aufschlug. Der nur wenige Meter von der Burg Herstelle entfernte Karlstein, soll vermutlich an den Aufenthalt Karls des Großen erinnern, jedoch gibt er noch heute viele Rätsel auf.

Die Burg, die das Wahrzeichen von Herstelle ist, wird in der Ortsgeschichte erstmals 1292 urkundlich erwähnt. Das heutige Burggebäude entstand in den Jahren 1826 – 1832 und wurde als Herrensitz erbaut, auf dem sich später so bekannte Persönlichkeiten wie Annette von Droste-Hülshoff, deren 200 Geburtstag 1997 gefeiert wurde, sowie die Gebrüder Grimm gern und oft verweilten. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Burg bis 1983 von ihren wechselnden Besitzern als Erholungsstätte genutzt. Eine geplante Umwandlung in einen Hotelbetrieb konnte nicht verwirklicht werden und somit bleibt die Zukunft der Burg ungewiss.

Die Geschichte Herstelles war immer eng mit der Schifffahrt verbunden. Der 1928 gegründete Hersteller Schifferverein ist heute wie damals etwas Besonderes. Man findet derartige Vereine nur in vier weiteren Oberweserorten.

Besucher von Herstelle sollten sich – ebenso wie Bundesarbeitsminister Blüm im Sommer 1991 – mit der Weserfähre übersetzen lassen. Diese Weserfähre, die heute vornehmlich Radwanderer auf ihrem Weg durch das Wesertal von Herstelle nach Würgassen und umgekehrt befördert, wurde vermutlich im 15. Jahrhundert als Tiefseilfähre eingerichtet, mit zunehmendem Schiffsverkehr jedoch 1902 von einer Hochseilfähre abgelöst.

Unweit der Burg befindet sich die Benediktinerinnenabtei vom Heiligen Kreuz, die 1899 von Benediktinerinnen aus Luxemburg, die ihr Heimatkloster in Trier verlassen mussten, erworben wurde. Die hier lebenden Nonnen leben nach dem Grundsatz “ora et labora” und betätigen sich darüber hinaus im künstlerischen und literarischen Bereich. Durch den Verkauf von kunstgewerblichen Produkten und Büchern in einer dem Kloster angeschlossenen Buch- und Kunsthandlung sichern die Nonnen ihre wirtschaftliche Existenz. Auch die Einnahmen aus der Klostergärtnerei helfen den Nonnen bei der Finanzierung ihres Lebensunterhalts.

Im Zentrum von Herstelle befindet sich die katholische Kirche St. Bartholomäus, die im Jahre 1711 erbaut wurde. Besonders erwähnenswert sind die farbenprächtigen Glasmalereien in den sechs Fenstern des Hauptschiffes, die unter anderem auch eine Darstellung Karls des Großen zeigen.

Seit 1969 besteht eine Partnerschaft zwischen Herstelle und der französischen Gemeinde St. Valery sur Somme.

 

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