Karl der Große schlug in Herstelle im Jahre 797 sein Winterlager auf.

An diesem historischen Ort weilte der große Frankenkönig, zwei Jahre vor seiner Kaiserkrönung in der Ewigen Stadt, im Winter 797/798.

Warum es gerade hier, oberhalb der ungezähmten Weser geschah, wissen wir nicht. Es ist auch nicht bekannt, ob er eine bereits bestehende sächsische Fliehburg besetzte oder eine neue Befestigung anlegen ließ.

Die noch waldreiche Landschaft um Herstelle mit dem wilden Weserstrom mag Karl den Großen an die Heimat seiner Ahnen, das fränkische Heristal  (das heutige Herstal an der Maas in Belgien ), erinnert haben, denn sonst hätte er sie kaum nach ihr unter dem Hinweis “Saxonicum” benannt.

Das “Herstelle der Sachsen” wird eine kleine Siedlung auf dem Berg oder am Fuß des heutigen Burgfelsens gewesen sein, denn das Tal war noch nicht kultiviert und unterlag dem Einfluß des Wassers.

Das Heerlager Karls befand sich warscheinlich auf jenem Berg, auf dem sich heute Kloster und Burg erheben.

Wie der große Karl seinen Winteraufenthalt gestaltete, wissen wir nicht genau. Er traf sich in der Königspfalz u. a. mit seinen Söhnen Pippin, der in Italien, und Ludwig, der in Spanien weilte, und empfing eine Gesandtschaft der Hunnen, sowie Delegierte des Königs Alfons von Asturien.

Diese kurze Darstellung gibt nur einen kleinen Überblick über die ereignisreiche Entstehungsgeschichte unseres Dorfes Herstelle.

 

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Hendrik Haneke